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Das wirksame evidenzbasierte und evaluierte Präventionsprogramm schützt jetzt auch österreichische Kinder und Jugendliche vor
Cyber-Mobbing und Gewalt!
Neu ist, dass mit diesem Präventionsprogramm Schulen durch die zertifizierten PädagogInnen (MultiplikatorInnen) selbst auf Dauer befähigt werden, präventiv der Gewalt in Form von Cyber-Mobbing zu begegnen. Damit ist es das erste Mal für Schulen möglich, flächendeckend und nachhaltig Kinder und Jugendliche vor Cyber-Mobbing zu schützen.
Fast jede(r) dritte Jugendliche (SchülerIn | Lehrling) in Österreich zwischen neun und 17 Jahren (28 Prozent laut EU-Kids-Online-Studie) ist wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge schon einmal in Cyber-Mobbing involviert gewesen – als Opfer, Täter oder Unterstützer.
Jugendliche scheinen häufig nicht zu wissen, welchen Schaden sie mit einer veröffentlichten Bild- oder Video-Montage im Internet anrichten können oder welche Gefühle verletzende oder bedrohliche Nachrichten bei den Betroffenen auslösen können!
Mobbing im Internet nimmt unter Kindern und Jugendlichen als Form der Gewalt vor allem in sozialen Netzwerken zu. Bisher fehlte es in Europa an Präventions- und Interventionsmaßnahmen, deren Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen und evaluiert worden ist.
Mobbing beschränkt sich nicht mehr auf die große Pause oder den Schulweg. Cyber-Mobbing heißt das Phänomen, wenn Kinder und Jugendliche über Neue Medien wie Internet und Handy, insbesondere soziale Netzwerke, von Mitschülern gedemütigt werden – mit massiven Folgen für die Opfer, aber auch die Täter.
Der Präventions- und Medienkompetenzexperte Günther Ebenschweiger bietet nach einer Ausbildung zum Multiplikator (2013) und der Ausbildung zum Trainer (2014), dass von der Freien Universität Berlin entwickelte wirksame Cyber-Mobbing-Präventionsprogramm „Medienhelden“ seit 2014 auch in Österreich an.
Damit werden PädagogInnen, LehrlingsausbildnerInnen, SchulsozialarbeiterInnen .. und somit die Schulen | Firmen | Jugendorganisationen erstmals in Österreich befähigt, selbst und ohne Interventionshilfe von außen Gewalt durch Cyber-Mobbing wirksam zu reduzieren.
Das heißt, dass diese Organisationen nachhaltig und auf Dauer befähigt sind, Cyber-Mobbing zu verringern und nicht erst reagieren müssen, wenn diese Gewalt offenkundig wird.
Offenkundig wird diese Form der Gewalt immer sehr spät. Der Grund ist die „Schweigemauer“, die sich bei Cyber-Mobbing zwischen Jugendlichen (SchülerInnen | Lehrlingen) und Erwachsenen (PädagogInnen | Eltern) beispielsweise als Folge von mangelndem Vertrauen, Angst vor Reaktionen ohne Beteiligung der Kinder und Jugendlichen, fehlender Kompetenz uam. entwickelt.
In einer Studie mit insgesamt über 800 Schülern und ihren Lehrern in mehr als 35 Berliner Schulklassen wurde die Wirksamkeit des Programms, im Vergleich zu Schulklassen, die das Programm nicht durchlaufen haben, in einer Längsschnittstudie überprüft.
Dabei wurden die Schüler und Lehrer vor dem Einsatz des Programms im Unterricht, kurze Zeit nach Durchführung des Programms sowie acht bis neun Monate später mit Fragebögen befragt.
Die Evaluierung zeigt, dass „Medienhelden“ nicht nur eine große Wirkung bei den SchülerInnen hat, sondern auch eine hohe Akzeptanz und positive Einschätzung durch die Lehrer erfährt.
So gab es beispielsweise in den Schulklassen, die das Programm erhalten haben, im Anschluss weniger Cyber-Mobbing, mehr Empathie und Selbstwertgefühl.
„Der Schutz vor Cyber-Mobbing kann nur dann erfolgreich sein, wenn neben der Umsetzung von Präventionsmaßnahmen gleichzeitig entscheidende Medienkompetenzen vermittelt werden. Das gelingt durch „Medienhelden“, weil die Teilnahme an dem Programm neben der Verminderung von Cyber-Mobbing auch zu einer feststellbaren grundsätzlichen Verbesserung von Empathie und Perspektivenübernahme führt“
Die Datenbank "Grüne Liste Prävention" bietet auf der Basis nachvollziehbarer Kriterien einen Überblick über empfehlenswerte Präventionsansätze in den Bereichen Familie, Schule, Kinder/Jugendliche und Nachbarschaft: Welche Programme können mit Aussicht auf Erfolg wo, wann und wie eingesetzt werden, um die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu unterstützen? Auf welche Weise beugen diese Programme der Entstehung oder der Verfestigung von Problemverhaltensweisen vor? Und schließlich: Was weiß man darüber, ob diese Programme funktionieren und zu welchen Ergebnissen sie führen?
Nach erfolgter Evaluation in Deutschland wurde für Medienhelden die höchste Stufe „3: Effektivität nachgewiesen” vergeben.
Die „Grüne Liste Prävention” will den Stand der Entwicklung von ausgewählten Programmansätzen möglichst genau abbilden. Daher werden die empfohlenen Präventionsprogramme noch einmal in drei Stufen bezüglich des Nachweises ihrer Wirksamkeit eingeteilt!
Weitere Infos unter www.gruene-liste-praevention.de
„Medienhelden“ ist ein strukturiertes und schulbasiertes Präventionsprogramm gegen Cyber-Mobbing mit einem 160seitigen Manual, das LehrerInnen, aber z.B. auch LehrlingsausbildnerInnen, SchulsozialarbeiterInnen und Interessierte die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, in ihren Unterricht, in ihre Arbeit integrieren können. Sie müssen dafür drei Tage an der Fort- und Weiterbildung teilnehmen, die mit dem Zertifikat „MultiplikatorIn“ abgeschlossen wird.
Der Fortbildungskurs ist mit max. 12 TeilnehmerInnen beschränkt!
Diese Fort- und Weiterbildung befähigt die MultiplikatorInnen einen Aktionstag gegen Cyber-Mobbing zu machen oder das zehnwöchige (zwei (Schul-)stunden pro Woche) Curriculum bei SchülerInnen, bei Lehrlingen, bei Kindern und Jugendlichen umzusetzen.
Aus diesem Grund wäre es von Vorteil, wenn pro Schule, pro Firma, pro Kinder- bzw. Jugendorganisation zumindest zwei MultiplikatorInnen ausgebildet werden.
Als Teil des Trainings bereiten die Jugendlichen außerdem einen Elternabend vor, auf dem sie das neu erworbene Wissen über Cyber-Mobbing und adäquate Mediennutzung vorstellen und auf diese Weise demonstrieren, dass sie die Gefahren erkannt haben.
„Medienhelden” ist ein evaluiertes Manual für pädagogisch tätige Erwachsene (PädagogInnen, LehrlingsausbildnerInnen, SchulsozialarbeiterInnen, PsychologInnen, ua.). Diese „Lehrkräfte“ können es einfach und ohne zusätzlichen Aufwand im „Unterricht“ als Curriculum umsetzen oder als Projekttag durchführen.
Das Programm baut auf wissenschaftlichen Erkenntnissen auf und bietet pädagogische Methoden an, um Cyber-Mobbing vorzubeugen und wichtige Kompetenzen zu stärken, zum Beispiel Internetsicherheit, Förderung von Empathie und Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Cyber-Mobbing.
Das Programm umfasst vielfältige Methoden: Im Rahmen der sogenannten Identifikationskreis-Methode beispielsweise nehmen die Schüler in Rollenspielen verschiedene Perspektiven ein: die des Opfers, des Täters oder eines Unterstützers. Anschließend berichten sie von ihren Gefühlen, Gedanken, Wünschen und Handlungsspielräumen, die sie in der jeweiligen Rolle hatten. Dadurch erfahren die Schüler, welche Motive bei Cyber-Mobbing eine Rolle spielen können und welche Gefühle dies bei den Beteiligten auslöst.
Es ist ein praxisnahes Unterrichtsmanual, enthält spannende didaktische Methoden und beinhaltet Arbeitsblätter und Vorlagen auf CD-ROM!
Geplant ist, jedes Jahr – wenn möglich eine europaweite – Fachtagung für MultiplikatorInnen anzubieten, um persönliche Erfahrungen einzubringen und durch ExpertInnen das praktische und theoretische Wissen zu aktualisieren bzw. zu erweitern.
Präventionsexperte und Polizist Günther Ebenschweiger setzt bei der großflächigen Umsetzung des Programms „Medienhelden“ durch ausgebildete und zertifizierte Multiplikatoren, in den kommenden Jahren auf starke Partner.
„Medienhelden“ fördert einen verantwortungsvollen und risikobewussten Umgang von Kindern und Jugendlichen mit den neuen Medien. Darum stellt sich beispielsweise der „WEISSE RING“ – als größte deutsche und eine der bedeutendsten europäischen Opferhilfe- und Schutzorganisationen – mit voller Überzeugung hinter das Programm.